Zum Weltflüchtlingstag präsentiert International Rescue Committee (IRC) Beiträge von Künstler*innen mit Fluchthintergrund und zeigt, wie Kunst Hoffnung, Mut, Insipiration, Leidenschaft und ein Gefühl der Verbundenheit schaffen kann. Die humanitäre Hilfsorganisation blickt auf eine lange Geschichte zurück, in der Mut und Kreativität Geflüchteten einen Weg nach vorne weisten: Albert Einstein und Varian Frey initiierten 1933 die Gründung von IRC, um einige der bedeutendsten Kulturschaffenden Europas zu retten – darunter Marc Chagall, Marcel Duchamp und Max Ernst.

Diala Brisly, selbst Geflüchtete, hat für IRC eine Illustration gezeichnet, die die Stärke und Widerstandsfähigkeit von Geflüchteten widerspiegelt. Ihr Kunstwerk mit dem Titel „Refugees are Courageous“ (Geflüchtete sind mutig) erinnert an die Erfahrungen von Geflüchteten und ruft dazu auf, sie willkommen zu heißen. Für Diala bedeutet Mut, „Ängste zu haben, all diese Sorgen zu haben, all das Trauma zu haben, und trotzdem die Energie zu finden, weiterzumachen“. Die Illustration lässt sich auch in schwarzweiß zum Ausmalen herunterladen.

Kunst schafft Verbindungen zwischen Sprache, Grenzen, Kultur und Erfahrung. Kunst verbindet Menschen. Eine Videoserie zur IRC-Kampagne zeigt die Geschichten von vier Künstler*innen: der Ilustratorin Diala Brisly, der Primaballerina Christine Shevchenko, des Rappers Belly und des Malers Chishimba Muyambo. Alle vier mussten ihre Heimat verlassen und neu anfangen. Allen vier half die Kunst, ihre Erfahrungen aufzuarbeiten und ihre Identitäten neu zu finden. Am 20. Juni wird IRC ein Gesamtvideo zu den Künstler*innen veröffentlichen, das den Zusammenhang zwischen Kunst und Flucht, Kreativität und Mut aufzeigt.

Es erfordert großen Mut, für das einzutreten, woran man glaubt. Tun auch Sie das heute. Teilen Sie an diesem Weltflüchtlingstag die Geschichten und Arbeiten dieser Künstler*innen und setzen Sie sich für Geflüchtete auf der ganzen Welt ein. Alle Hintergrundgeschichten zu den Künstler*innen, Illustrationen und Videos finden Sie unter http://rescue-de.org/Mut. Gerne stellen wir das Videomaterial zum Teilen zur Verfügung.

Über die Künstler*innen

Diala Brisly musste 2013 aus Syrien fliehen und lebt heute in Frankreich. Sie nutzt die Kunst, um ihr eigenes Trauma zu verarbeiten und sich für die Menschenrechte anderer einzusetzen. Zum Biepsiel unterstützte sie mit verschiedenen Werken einen Hungerstreik von Frauen in Syrien oder leitete künstlerische Workshops in Flüchtlingslagern. Heute bietet Diala Brisly Kunsttherapie-Workshops für Kinder an, die von Krieg und Fkucht betroffen sind.

Christine Shevchenko ist eine Soloballerina des American Ballet Theatre. Sie kam im Alter von 6 Jahren als Geflüchtete nach Philadelphia. Nachdem sie in ihrer Heimat Ukraine als Turnerin trainiert und Ballett studiert hatte, schrieb sie sich in der Rock School des Pennsylvania Ballet ein und tanzte schon bald die Kinderhauptrolle im Nussknacker. Shevchenko wurde 2007 als Schülerin in das American Ballet Theatre aufgenommen, 2008 in das Corps de Ballet, 2014 wurde sie Solistin und 2017 Solotänzerin.

Belly ist ein in Palästina geborener kanadische Rapper, Songwriter und Plattenproduzent. Er hat an unzähligen Hits mitgewirkt, darunter auch „Earned I“, den er gemeinsam mit seinem kanadischen Kollegen The Weeknd schrieb und der 2016 für einen Academy Award, einen Grammy und einen iHeartRadio Music Award nominiert wurde. Im selben Jahr wurde Belly von der Society of Composers, Authors and Music Publishers of Canada als Songwriter des Jahres ausgezeichnet. Belly kam im Rahmen eines Resettlement-Programms im Alter von 7 Jahren nach Ottawa. Mit 16 begann er seine Musikkarriere und mit 23 Jahren erreichte er Platz 1 der Video-Charts von MuchMusic.

Chishimba Marcel Muyambo ist ein kongolesischer Geflüchteter, der im Rahmen eines Resettlementprogramms des IRC nach Elizabeth, New Jersey kam. Als kleiner Junge wurde er von seinem Onkel, dem bekannten kongolesischen Künstler Kabemba Albert Stounas, in der Malerei unterrichtet. Drei Jahrzehnte lang arbeitete Chishimba an seiner Kunst, bevor er 1991 gezwungen war, aus seinem Land zu fliehen, zunächst nach Sambia, dann nach Elizabeth.