Ein neuer Bericht von IRC zeigt, wie die EU-Migrationspolitik zu einer psychischen Gesundheitskrise für Tausende von Asylsuchenden geführt hat, die auf den griechischen Inseln festsitzen.

Neue Daten des IRC-Programms für psychische Gesundheit auf Lesbos, Samos und Chios belegen: eine*r von drei Asylsuchenden hat Selbstmordgedanken und eine*r von fünf einen Selbstmordversuch unternommen, entweder vor der Ankunft in Griechenland oder während ihrer Zeit auf den Inseln.

Die Gründe für diese psychische Gesundheitskrise sind eindeutig. Fünf Jahre nach der Einrichtung von Aufnahmezentren, wie dem Lager Moria, auf Lesbos sind immer noch fast 15.000 Menschen in Griechenland gestrandet, unter oft gefährlichen Lebensbedingungen, ohne Zugang zu ausreichend Trinkwasser, sanitären Einrichtungen, angemessenen Unterkünften oder lebenswichtigen Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung, Bildung oder juristische Beratung.

Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie im März verzeichnete IRC einen Anstieg der Zahl der Menschen mit psychotischen Symptomen um 71%.  Die Zahl der Selbstverletzungen stieg um besorgniserregende 66%.