Weiterhin erkranken täglich Menschen neu an Ebola, wenn die Zahl auch in den einstelligen Bereich sank. International Rescue Committee (IRC) warnt daher davor, frühzeitig in den Bemühungen im Kampf gegen Ebola nachzulassen. Ziel bleibe es, Neuinfektionen komplett zu verhindern und die Zahlen auf Null zu bringen. Jede nicht stattfindende Behandlung des Virus kann zu erneuten Ausbrüchen der Krankheit führen.

Dalia al-Awqati, Ebola Response Director für IRC in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) sagt: „Obwohl die Zahl der gemeldeten Ebola-Fälle in den letzten Wochen zurückgegangen ist, kommt es dennoch zu neuen Krankheitsfällen. Wir sind nach wie vor mit Herausforderungen konfrontiert und bewegen uns auf dünnem Eis. Es ist uns bewusst, dass es nicht viel braucht, bis es woanders zu erneuten Ebola-Fällen kommen kann. Wenn nur eine einzelne infizietre Person in ein bisher nicht betroffenes Gebiet reist, kann dort eine weitere Übertragungskette starten. Angesichts der 21-tägigen Inkubationszeit sind die Chancen dafür relativ hoch.“

Viele Gebiete, in denen sich Ebola ausgebreitet hat, stellen aufgrund ihrer abgelegenen Lage und der schlechten Infrastruktur im Kongo eine große Herausforderung bei der Behandlung von Ebola dar. Der Versuch, die Übertragung des Virus einzudämmen, erfordert weiterhin erhebliche Anstrengungen. IRC arbeitet zunehmend mit kleinen Gemeinschaften zusammen, die bereits vor Herausforderungen wie einem mangelndem Zugang zu Wasser und einem schlechtem Zugang zur Grundversorgung stehen.

So braucht man beispielsweise zwei Stunden für die 36 Kilometer Fahrt von der im Südwesten der Provinz Ituri liegenden Kleinstadt Mambasa nach Mayuwano. An manchen Tagen ist die Straße nahezu unpassierbar. In Mayuwano ist die Infrastruktur kaum ausgebaut. Alle Materialien für Triagen müssen über die zunehmend befahrene Straße, auf die auch die Gemeinde angewiesen ist, transportiert werden. Dieses Beispiel verdeutlicht auch die Situation, in der sich viele Menschen in Nord-Kivu und Südwest-Ituiri jeden Tag befinden - unabhängig davon, ob es zu einem Ebola-Ausbruch kam oder nicht.

Das Risiko, dass sich Ebola von der Demokratischen Republik Kongo auf die Nachbarländer ausweitet, ist nach wie vor hoch. Daher müssen alle Nachbarländer einsatzbereit sein, bis erneute Fälle von Ebola ausgeschlossen werden können. Dazu müssen sowohl die Verbreitung von Ebola überwacht, als auch die bereits an Ebola Erkrankten ausreichend behandelt werden. Humanitäre Hilfsorganisationen bereiten sich auf einen möglichen weiteren Ausbruch der Krankheit vor.

Seit August 2018 reagiert IRC auf Ebola-Ausbrüche in Nord-Kivu und Ituri und ist in mehr als 90 Gesundheitseinrichtungen in Beni, Mabalako, Butembo, Goma und im Südwesten Ituris tätig.

Vor allem in den Bereichen Prävention und Kontrolle von Infektionen ist IRC aktiv und ergreift Vorkehrungen gegen Ebola, indem die primäre Gesundheitsversorgung unterstützt wird. IRC leistet ebenfalls Hilfestellungen in den Bereichen Frauen- und Kinderschutz sowie wirtschaftliche Unterstützung. Seit 1996 ist IRC in der Demokratischen Republik Kongo tätig, vor allem im Osten des Landes.