Zur Anmeldung für den virtuellen „Einstein Humanitarian Dialog 2021“ am 26. Januar, 18:30 - 20:00
Beim „Einstein Humanitarian Dialog“diskutieren Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und Nichtregierungsorganisationengemeinsam mit IRC über die Rolle Deutschlands bei der Lösung von humanitären Herausforderungen. Besonders im Blickfeld sind dabei politische Ansätze, mit denen gewaltsamen Konflikten und weiteren Krisen begegnet werden soll und wie Betroffene bestmöglich und nachhaltig unterstützt werden können.
Die Veranstaltungsreihe wurde 2018 ins Leben gerufen. Ziel ist es, einen Beitrag zur öffentlichen Debatte in Deutschland zu leisten. Dabei geht es um Fragestellungen mit internationaler Tragweite: Wie kann humanitäre Hilfe effektiver gestaltet werden? Welche innovativen Ansätze gibt es, mit denen Betroffene in Krisenkontexten schneller und nachhaltiger unterstützt werden können? Wie können angesichts immer komplexer und grausamer werdender Konflikte Zivilist*innen – besonders Frauen und Mädchen – sowie die Mitarbeitenden von humanitären Hilfsorganisationen besser geschützt werden? Und wo müssen – vor dem Hintergrund multipler Krisenursachen, wie zum Beispiel Klimawandel, globale Gesundheitsrisiken, Krieg und politische Unruhe – neue Strategien entwickelt werden?
Mit dem Titel „Einstein Humanitarian Dialog“ ehrt die Organisation den Nobelpreisträger und ehemaligen Geflüchteten Albert Einstein, der 1933 mit 51 weiteren Intellektuellen in New York die Gründung von IRC initiierte.
3. Dialogveranstaltung am 26. Januar 2021
COVID-19 hat die Grundfesten unseres multilateralen Systems auf die Probe gestellt. Die Werte von Diplomatie, Demokratie und Entwicklung wurden in Frage gestellt. Denn so wie das Virus keine Grenzen kennt, hat auch die wirtschaftliche Rezession Gesellschaften weltweit verwundbarer gemacht. Besonders schwer betroffen sind diejenigen, die ohnehin schon unter Gewalt und politischer Instabilität, den Auswirkungen von Klimawandel, Naturkatastrophen oder wirtschaftlichem Niedergang leiden. Doch bislang konnte die internationale Gemeinschaft den Herausforderungen nicht koordiniert entgegentreten. Im Gegenteil: Vielerorts hat sich eine nationalistisch geprägte Politik durchgesetzt.

Das Jahr 2021 wird dabei für Deutschland ein besonders wichtiges: Im Herbst wird ein neuer Bundestag gewählt. Der Großteil der Aufmerksamkeit im Wahljahr liegt auf innenpolitischen Themen – zum Beispiel der Frage, wie die wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 hierzulande bewältigt werden können. Doch welche Rolle will und soll Deutschland einnehmen, um internationalen Herausforderungen zu begegnen – in einer Zeit, in der die Übernahme globaler Verantwortung wichtiger denn je geworden ist?
Hier bietet der „Einstein Humanitarian Dialog“ eine Plattform für vier renommierte außenpolitische Expert*innen. Es diskutieren:
- Madeleine Albright, Politikberaterin, Professorin und ehemalige US-Außenministerin
- Patricia Espinosa Cantellano, Generalsekretärin des UN-Klimasekretariats und ehemalige mexikanische Außenministerin
- Joschka Fischer, ehemaliger deutscher Außenminister
- David Miliband, Präsident & CEO von IRC und ehemaliger britischer Außenminister
Die Diskussion moderiert Michaela Küfner, Chief Political Editor der Deutschen Welle.
Zur Anmeldung für den virtuellen „Einstein Humanitarian Dialog 2021“ am 26. Januar, 18:30 - 20:00
Der zweite Einstein Humanitarian Dialog fand am 3. Dezember 2019 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin-Mitte statt. Die diesjährige Veranstaltung stand unter dem Thema "Humanitäre Prinzipien im Kreuzfeuer". Als Sprecher*innen der Publikumsdiskussion nahmen teil:
- Ursula Müller, Beigeordnete Generalsekretärin der Vereinten Nationen (UN) für humanitäre Angelegenheiten und stellvertretende Nothilfekoordinatorin im Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UN-OCHA)
- Niels Annen, Staatsminister im Auswärtigen Amt
- David Miliband, Präsident International Rescue Committee
Moderiert wurde die Diskussionsrunde von Julia Steets, Direktorin des Global Public Policy Institutes. Folgende zwei Leitfragen standen dabei im Vordergrund:
- Wie können humanitäre Grundsätze wie Neutralität und Unparteilichkeit in Konflikten gewahrt werden, an denen nichtstaatliche Gewaltakteure und Paramilitärs beteiligt sind?
- Welche Rolle spielen Staaten dabei, humanitäre Akteure in die Lage zu versetzen, Nothilfe im Einklang mit den humanitären Grundsätzen zu leisten?
Der erste Einstein Humanitarian Dialog fand im Auswärtigen Amt am 4. Dezember 2018 statt. Die Veranstaltung widmete sich Deutschlands veränderter Rolle und Einfluss durch die Aufnahme in den UN-Sicherheitsrat 2019. IRC-Präsident David Miliband diskutierte mit folgenden Podiumsteilnehmer*innen:
- Dr. Inge Kaul, Hertie School of Governance, Global Policy Studies
- Dr. Daniela Schwarzer, Direktorin der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik
- Elmar Brok, Mitglied des Europäischen Parlaments
- Niels Annen, Staatsminister im Auswärtigen Amt
- Die Moderation übernahm die Journalistin und Autorin Gemma Pörzgen.

Albert Einstein hat IRC ins Leben gerufen, als sich das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte abzeichnete. Er dürfte sich damals gewünscht haben, dass die Not von Flüchtlingen und Vertriebenen schnell überwunden sein wird. Global betrachtet hat sich das leider nicht bewahrheitet. Heute engagiert sich IRC in den schwierigsten Krisenkontexten der Welt und die Zahl von Flüchtlingen und Vertriebenen ist so hoch wie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr. Die politische Weltkarte ist dominiert von Krisen und Konflikten. Solidarität mit Menschen in Not bleibt bitternötig, aber eine Selbstverständlichkeit ist sie nicht. Ich möchte mich deswegen zunächst bei Ihnen für Ihre wichtige Arbeit bedanken. Wir unterstützen Sie gerne in Ihrer Projektarbeit und erkennen die Wichtigkeit eines humanitären Dialogs in Zeiten wie diesen. — Eröffnungsrede des 1. Einstein Humanitarian Dialogs, 4. Dezember 2018
Niels AnnenStaatsminister