Die dreifache Bedrohung durch COVID-19, Klimawandel und Konflikte hat viele Menschen auf der ganzen Welt letztes Jahr hart getroffen. Aber nicht alles war 2021 schlecht. Viele Menschen haben letztes Jahr ihre Türen für Geflüchtete geöffnet und Familien wurden wiedervereint. Auch haben viele Menschen, die durch Krisen gezwungen waren, ihr Zuhause zu verlassen, neue Kraft geschöpft und ihr Leben neu aufbauen können. 
 
Hier sind sieben Momente, die uns 2021 Hoffnung gegeben haben: 

1. Menschen auf der ganzen Welt unterstützen Afghan*innen in Not 

Nach dem Regierungswechsel in Afghanistan waren Hunderttausende gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen. Länder wie Uganda, Mexiko und Deutschland öffneten ihre Türen, um sie willkommen zu heißen. Dabei halfen zahlreiche Menschen weltweit. 
 
„Ich liebe es, mit den Familien zu arbeiten. Besonders viel Spaß macht es mit den Kindern, weil sie nicht erwarten, dass in Mexiko jemand aus ihrer Heimat mit ihnen ihre Sprache sprechen und ihnen helfen kann“ sagt Madina, eine afghanische IRC-Mitarbeiterin in Mexiko. „Sie waren sehr überrascht, aber fanden es toll!“ 

Der Koch Noori in seinem Restaurant ‚The Mantu‘
Der Koch Noori heißt in seinem Restaurant ‚The Mantu‘ Afghan*innen mit Mahlzeiten willkommen. Seine eigenen Fluchterfahrung ist nur ein Grund, warum er sicherstellen will, dass sich andere wie Zuhause fühlen. 
Foto: Andrew Oberstadt/IRC

Auch vor der Flucht unterstützt IRC schon die Menschen vor Ort in Afghanistan.  
 
In Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden identifiziert, plant und verwaltet IRC Entwicklungsprojekte. Diese unterstützen bei der Versorgung von Grundbedürfnissen wie sauberem Wasser und Gesundheitssystemen, sowie die Bereitstellung von Bildungsmöglichkeiten und Bargeld für wirtschaftliche Unabhängigkeit.   

2. Immer mehr Menschen setzen sich für den Klimagerechtigkeit ein 

Auch nach der COP26-Konferenz ist die Klimakrise noch nicht beendet. Jedoch gab die Konferenz Anlass zur weiteren Diskussion und für immer mehr Menschen ist die Klimawandel ein wichtiges Thema. Klimaaktivist*innen wie Elisa Bas und Ibo Mohamed sind seit vielen Jahren aktiv im Einsatz für Klimagerechtigkeit.  
 
Die Studentin Elisa aus Hamburg setzt sich neben dem Klimaschutz für Antirassismus und Geflüchtete ein. Ibo macht seit seiner Flucht 2015 aus Nordsyrien für Fridays for Future Deutschland stark, wo die Veränderung des Klimas verheerende Dürren auslöst. 
 
Durch die globale Erwärmung häufen und intensivieren sich extreme Wetterereignisse wie Dürren, Stürme und Überflutungen. In Kombination mit bereits bestehenden Konflikten und instabilen politischen Lagen führt dies in Ländern wie Syrien, Äthiopien und Myanmar zu weiteren erschwerten Lebensbedingungen. Dadurch werden viele Menschen, sowie Ibo, zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen. 
 
IRC hilft diesen Menschen nicht nur dabei, Zuflucht zu finden, aber unterstützt bereits bei der Entwicklung von Frühwarnsystemen, um Gemeinden rechtzeitig zu warnen. IRC ist zudem Unterzeichner des InterAction NGO Climate Compact und verspricht daher, die globale Agenda zur drastischen Reduzierung der Treibhausgasemissionen voranzutreiben und somit die Auswirkungen des Klimawandels auf besonders gefährdete Menschen zu lindern. 

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3. Ali aus Afghanistan wird nach 11 Jahren endlich mit seinem Bruder in Deutschland wiedervereint 

Stellen Sie sich vor, Ihren Bruder für mehr als ein Jahrzehnt nicht sehen und umarmen zu können. 
 
Das ist den Brüdern Ali und Mehdi widerfahren, zwei jungen afghanischen Geflüchteten, die 11 Jahre lang getrennt waren. In unserem Video können Sie sehen, wie sie mit der Hilfe von IRC endlich wiedervereint wurden.  

4. Ein ehemaliger Geflüchteter gewinnt den Nobelpreis 

Ardem Patapoutian, der 2021 zusammen mit David Julius den Nobelpreis in Medizin gewann, floh als Teenager in die USA, nachdem er von bewaffneten Militanten im Libanon entführt wurde. 

5. Die Paralympics hießen ihr erstes Geflüchtetenteam willkommen  

Diesen Sommer trat das erste offizielle Geflüchtetenteam bei den Paralympics in Tokyo an. Eine Frau und fünf Männer aus der ganzen Welt nahmen teil und repräsentierten 82 Millionen Menschen, die zur Flucht aus ihrem Zuhause gezwungen wurden und Ländergrenzen überqueren mussten.

6. COVID-19-Impfstoffe errichten die ersten Geflüchteten 

Die Impfstoffverteilung in Deutschland und anderen westlichen Ländern schreitet weiter voran und IRC setzt sich dafür ein, Impfstoff an die Menschen in Geflüchtetenlagern und Konfliktgebieten – wo Gesundheitssysteme überlastet sind und Menschen auf engstem Raum leben – zu bringen.  

Impfhelferin bereitet Spritze vor und Patient wartet im Hintergrund
Betty Anite, eine Impfhelferin in der Bidi Bidi-Siedlung für Geflüchtete in Uganda, bereitet sich auf eine Injektion vor.
Foto: Esther Mbabazi/IRC

IRC hat COVID-19-Impfdosen an Geflüchtete und einheimische Gemeinden in Ländern wie Uganda, Kenia, Jordanien und Thailand sowie von Konflikt und Krisen vertriebene Familien in Somalia geliefert. 
 
Natürlich ist es noch ein langer Weg, bis jeder Mensch weltweit geimpft ist.  

7. IRC hilft Familien dabei, ihre Babys willkommen zu heißen 

IRC-Ärzte und Hebammen helfen werdenden Müttern dabei, gesunde Babys in den gefährlichsten Teilen der Erde zur Welt zu bringen. Dieses Jahr wurde auch die kleine Seema* in Afghanistan geboren, hier auf einem Foto im Alter von 5 Monaten bei ihrer Nachuntersuchung zu sehen. 

Die kleine Seema auf dem Schoß ihrer Mutter
Mosina*, die in Afghanistan in Armut lebt, war froh über die reibungslose Geburt ihrer Tochter Seema*. Hier bringt sie sie gerade zu ihrer Nachuntersuchung.
Foto: Kellie Ryan/IRC

„Es ist eine schöne Erinnerung in meinem Leben“, meint Mosina*, wenn sie an die Geburt ihrer Tochter denkt. Die große Unterstützung des IRC-Gesundheitsteams hat viel für Mosina bedeutet, da ihre letzte Schwangerschaft mit dem tragischen Verlust ihres Babys endete, das bei der Geburt starb. 
 
Der nordöstliche Teil Nigerias wurde schwer von fortwährenden Konflikten getroffen und viele Menschen wurden durch sie traumatisiert. Die Geburt des gesunden Baby Bello ist inmitten dieser schweren Zeiten ein freudiges Ereignis in der Gwonza-Gemeinde.  

Foto vom Baby Bello, der gähnt
Baby Bello, nur 7 Tage alt, aus Nigeria.
Foto: KC Nwakalor/IRC

Da die Schwangerschaft ein großes Risiko für die Mutter mit sich trug, spielte die IRC-Hebamme Murna bei der Geburt eine wichtige Rolle gespielt.  
 
„Ich finde es großartig, Menschen zu unterstützen“, meint Murna. „Es bringt so viel Freunde… ich fühle mich dadurch vollkommen.“ 
 
*Name zum Schutz geändert