Weltweiter Einsatz - auch gegen die Folgen von COVID-19

2020 war ein außergewöhnliches Jahr, geprägt von der globalen COVID-19-Pandemie. Die Lebensweise vieler musste sich von heute auf morgen grundlegend verändern. Plötzlich reduzierten sich hier in Deutschland zwischenmenschliche Kontakte auf zweidimensionale Videokonferenzen, fanden der Unterricht der Kinder und die eigene Arbeit zu Hause statt. Eine enorme Belastung für alle.

Menschen in Krisengebieten aber trifft die Pandemie in ganz besonderem Maße. Wie soll man sich zu Hause zurückziehen, wenn man keines hat? Wie Abstand halten, wenn man auf engstem Raum mit anderen zusammenwohnt? Wie die Hände waschen, wenn man keinen Zugang zu sauberem Wasser hat? Menschen, deren Lebensumstände aufgrund von Konflikten und Krisen enorm erschwert werden, stehen im Zentrum der Arbeit von IRC – in Kriegsgebieten und deren Anrainerregionen, entlang von Fluchtrouten und in Aufnahmeländern. IRC nimmt es sich zur Aufgabe, sie dabei zu unterstützen, ihr Überleben zu sichern und ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten. Das Virus und die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung geben der humanitären Arbeit eine neue Dimension. Gesundheit zu schützen, gewinnt damit noch mehr an Bedeutung. Im Rahmen der notwendigen Kontaktbeschränkungen findet IRC neue Wege, schutzsuchende Menschen zu erreichen.  

17.000 Mitarbeiter*innen in über 40 Ländern 

2020 unterstützten in über 40 Ländern mehr als 17.000 IRC-Mitarbeiter*innen Menschen in Notsituationen. Sie leisteten täglich überlebenswichtige Hilfe für Betroffene von Krieg und Krisen und führten Maßnahmen zur Bekämpfung zunehmender struktureller Probleme durch. 

IRC weltweit in Zahlen 

  • Mehr als 2.600.000 Menschen erhielten Zugang zu sauberem Trinkwasser, fast 30 Prozent mehr als im Vorjahr.  
  • Knapp 820.000 Kinder und Jugendliche nahmen an Schul- und Ausbildungsprogrammen teil. 
  • Mehr als 235.000 Menschen fanden neue Einkommensmöglichkeiten. 
  • Über 230.000 Menschen erhielten humanitäre Bargeldhilfen. 
  • Rund 105.000 Menschen nahmen an Seminaren zur Prävention von Gewalt gegen Frauen teil. 

Einsatz in Deutschland 

Dank einer Vielzahl an digitalen Formaten und innovativen Änderungen konnte IRC auch im Jahr 2020 geflüchtete Menschen sowie pädagogische Fachkräfte in Deutschland dabei unterstützen, sich weiterzubilden, sich über ihre Erfahrungen auszutauschen und am wirtschaftlichen Leben teilzuhaben. 

Online-Angebot während der Pandemie in Deutschland  

  • 219 pädagogische Fachkräfte nahmen an Online-Fortbildungsreihen teil. 
  • 198 Eltern mit Fluchterfahrung besuchten Online-Kurse. 
  • 181 Personen erhielten individuelle Beratung zur Existenzgründung. 
  • 48 junge Männer mit Fluchterfahrung nahmen an arabischsprachigen Gesprächsgruppen zu den Themen Identität, Gender und Stressmanagement.