IRC Präsident, David Miliband, sagt:

"Sechs Monate Krieg haben einen hohen Preis gefordert, nicht nur für die ukrainische Bevölkerung. Weltweit kämpfen Menschen mit den verheerenden Auswirkungen – von Ostafrika über die Sahelzone und den Nahen Osten bis nach Mittelamerika.

In Ostafrika führte der Krieg infolge der langen Blockade ukrainischer Häfen, wirtschaftlicher Einschnitte  und einer anhaltenden Dürre zu einem extremen Anstieg der Zahl der Hungernden. Bis September werden bis zu 20 Millionen Menschen akut Hunger leiden. Ohne rasche, humanitäre Unterstützung sind schon jetzt drei Millionen Menschen vom Hungertod bedroht sind. Auch in der Sahelregion sind bis zu 18 Millionen Menschen von Hunger betroffen. Seit 2014 registriert die internationale Gemeinschaft in der Region eine akute Ernährungskrise.

Im Nahen Osten sind seit Ausbruch des Kriegs Preise für Weizen und Treibstoff enorm gestiegen. Am härtesten davon betroffen sind syrische Geflüchtete. Ihre begrenzten Einkommen reichen bei weitem nicht aus, um die hohen Ausgaben zu decken.

In Mittelamerika liegen die Preise für Grundnahrungsmittel weit über dem Fünfjahresdurchschnitt. Infolge politischer Instabilität, Unsicherheit und dem Klimawandel sind 13 Millionen Menschen in der Region von zunehmendem Hunger bedroht.

Ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn, der in Europa die größte Fluchtbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg auslöste, muss die internationale Aufmerksamkeit nicht nur auf das unsägliche Leid der ukrainischen Zivilbevölkerung gerichtet werden, sondern auch auf die wachsende Not der Ärmsten und Schwächsten weltweit.“