Drohender Hunger

  • IRC-Präsident und CEO David Miliband besuchte kürzlich die Reaktion des IRC auf Unterernährung in Tschad, wo der Klimawandel Gewalt und Hunger verschärft.
  • In der gesamten Tschadseeregion sind das Leben und die Existenzgrundlage von 10 Millionen Menschen durch diese neue Realität bedroht. Inzwischen sind in der gesamten Region rund 4,5 Millionen Menschen vertrieben worden.
  • In Tschad leben 87% der überwiegend ländlichen Bevölkerung heute unterhalb der Armutsgrenze. Die sich verschärfende Dürre und Krise führt dazu, dass jeder vierte Mensch keinen verlässlichen Zugang zu genügend Nahrungsmitteln hat und die Gefahr von Gewalt immer größer wird.

Länder-Fakten

  • Bevölkerung: 15,8 Mio.
  • Vertriebene durch die Krise: 706.000 Menschen
  • Position im Index der menschlichen Entwicklung: 186 von 188

IRC vor Ort

  • Beginn der Aktivitäten: 2004

Wie ist die aktuelle Krise in Tschad entstanden?

Seit mehr als einem Jahrzehnt ist Tschad ein Zufluchtsort für Flüchtlinge.

Im Jahr 2004 strömten hunderttausende sudanesische Flüchtlinge aus Darfur in den Osten Tschads, wo viele mehr als ein zwölf Jahre blieben.

Aufgrund des eskalierenden Konflikts in der benachbarten Zentralafrikanischen Republik sind tausende in den Süden Tschads geflohen. Darüber hinaus hat der anhaltende Boko-Haram-Konflikt in der Region des Tschadseebeckens zu massiven Binnenvertreibungen und einem Zustrom von Flüchtlingen geführt, die vor Gewalt fliehen.

Tschad kämpft zudem mit der Dürre und der Ernährungsunsicherheit, von der die gesamte Sahelregion betroffen ist.

Wie ist die aktuelle Krise im Tschad entstanden?

Seit mehr als einem Jahrzehnt ist der Tschad ein Zufluchtsort für Flüchtlinge.

Im Jahr 2004 strömten hunderttausende sudanesische Flüchtlinge aus Darfur in den Osten des Tschad, wo viele mehr als ein zwölf Jahre blieben.

Aufgrund des eskalierenden Konflikts in der benachbarten Zentralafrikanischen Republik sind tausende in den Süden des Tschad geflohen. Darüber hinaus hat der anhaltende Boko-Haram-Konflikt in der Region des Tschadseebeckens zu massiven Binnenvertreibungen und einem Zustrom von Flüchtlingen geführt, die vor Gewalt fliehen.

Der Tschad kämpft zudem mit der Dürre und der Ernährungsunsicherheit, von der die gesamte Sahelregion betroffen ist.

Was sind die größten humanitären Herausforderungen im Tschad?

Weit verbreitete Dürre und Ernährungsunsicherheit sind nach wie vor große Herausforderungen im Tschad. Rund 3,4 Millionen Menschen sind davon betroffen.

1,6 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe.

Mehr als 320.000 Kinder leiden an schwerer akuter Unterernährung, weitere 40.000 an moderater Unterernährung.

Der Tschad muss nach Angaben der Vereinten Nationen auch mit schweren Dürren und Überschwemmungen kämpfen, die bis zu 2,7 Millionen Menschen betreffen könnten.

Das hohe Infektionsrisiko für Cholera- und Masern in Verbindung mit einem schwachen staatlichen Gesundheitssystem trägt zur Morbidität und Mortalität der Bevölkerung bei, insbesondere bei Kindern unter 5 Jahren.

Wie hilft IRC im Tschad?

Das International Rescue Committee begann 2004 mit der Arbeit im Tschad, als Reaktion auf die Ankunft sudanesischer Flüchtlinge im Osten des Landes. Schwerpunkte unserer Arbeit sind Gesundheit, Ernährung, Wasser und Sanitärversorgung, Schutz und Stärkung von Frauen sowie Bildung.

Heute bietet IRC seine Leistungen sowohl für die lokale als auch für die Flüchtlingsbevölkerung in drei Flüchtlingslagern im Osten des Tschad an und unterstützt darüber hinaus Gesundheit, Frauenschutz und Lebensgrundlagen in drei Rückkehrgebieten im Süden des Tschad.

Seit 2010 unterstützt IRC die Regionen Guera und Bahr el Ghazal, die von der Dürre und Ernährungsunsicherheit in der Sahelzone betroffen sind. Dies geschieht durch Programme aus den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Lebensunterhalt. In Zusammenarbeit mit den Bezirksbehörden unterstützt die Organisation über 68.575 Kinder unter fünf Jahren sowie schwangere Frauen und werdende Mütter. 

IRC arbeitet auch mit Flüchtlings- und Rückkehrergemeinschaften im Osten und Süden des Tschad zusammen, um Frauen und Männer über Familienplanung aufzuklären und gleichzeitig die Privatsphäre, die freie Wahl und die Vertraulichkeit ihrer Klienten zu wahren.

Während die Dürre und weit verbreitete Ernährungsunsicherheit das Land weiterhin plagen, konzentriert sich die Arbeit von IRC auf:

  • Bereitstellung von Nothilfe;
  • Bereitstellung von primärer und reproduktiver Gesundheitsversorgung, Krankenhausüberweisungen und psychosozialer Beratung;
  • Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern zur Vorbeugung einer akuten Unterernährung und einer medizinischen Rundum-Versorgung von stark unterernährten Menschen;
  • Bereitstellung von sauberem Wasser für Darfur-Flüchtlinge im Lager Ouré Cassoni in der Sahara;
  • Aufklärung der Bevölkerung und Aufrechterhaltung von Frühwarnsystemen zur Vorbeugung von Krankheiten und zur Ermöglichung einer raschen Reaktion des Gesundheitspersonals auf Ausbrüche;
  • Bewusstseinsbildung für die Vorteile der Familienplanung;
  • Zusammenarbeit mit den Gemeinden, um die Grundursachen der Gewalt gegen Frauen anzugehen und Überlebenden von Gewalt medizinische Versorgung zu bieten;
  • Bereitstellung von Grund- und Sekundarschulbildung für Flüchtlingskinder im Osten des Tschad;
  • wirtschaftliche Unterstützung durch Bargeldzuschüsse, Ausbildung in Finanzkompetenz und Unterstützung der Landwirte.

 

Welche weiteren Maßnahmen plant IRC im Tschad?

Der seit sieben Jahren andauernde gewaltsame Konflikt in Nigeria hat sich in den letzten drei Jahren verschärft und sich über die Grenzen Nigerias in den Tschad, den Niger und Kamerun ausgebreitet. Dies führte zu einer wachsenden humanitären Krise in der Region des sogenannten Tschadseebeckens. Lesen Sie die Empfehlungen des IRC und anderer in der Region tätiger humanitärer Organisationen in unserem Strategieplan vom September 2016: "Die unsichtbare Krise des Tschadsees."

Laden Sie sich den Strategie-Aktionsplan des IRC über den Tschad herunter, um mehr über unsere Programmprioritäten bis 2020 zu erfahren.