Vor sechs Jahren verließ Kristine mit ihrer Familie ihre Heimat in Lettland. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Nürnberg und ist stolz darauf, ihnen mit ihrem kleinen Unternehmen ein besseres Leben zu ermöglichen.

Inspiration überall

„Ich habe in Lettland keine Zukunft für mich gesehen“, erzählt Kristine. Sie machte sich vor allem Sorgen um ihre Kinder. Sie wollte ihnen neue Möglichkeiten bieten und hoffte, dass sie nicht mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert werden würden wie sie.

Als Kristine mit ihrem zweiten Kind schwanger war, wurde ihr klar, was sie wirklich will: ihr eigenes Modeunternehmen.
Foto: Lena Mucha/IRC

Kristine hatte bereits mehrere Jahre in Deutschland gearbeitet, aber die Gründung ihres eigenen Unternehmens war eine völlig neue Herausforderung. „Am Anfang dachte ich: Das schaffe ich nicht, das kann ich nicht.“ 

Erst nach der Geburt ihres Sohnes fand sie den Mut, ihren Traum zu verwirklichen.

„Für mich ist es wichtig, dass ein Accessoire etwas Besonderes ist, wenn ich etwas Schlichtes trage.“ So entschied Kristine sich, ihr Geschäft mit Socken zu beginnen.
Foto: Lena Mucha/IRC

Heute lässt sich Kristine weiterhin von ihrer Familie und ihrer großen Leidenschaft inspirieren: der Mode. Kristines Socken gibt es in verschiedenen Farben und alle sind mit Schleifen oder Perlen verziert, was sie zu einem Hingucker machen. „Ich liebe den Prozess des Entwerfens genauso sehr wie den Verkauf“, sagt sie. Wenn sie mit ihrem Fahrrad durch die Stadt fährt, um Inspirationen zu sammeln, sind ihre einzigartigen Socken kaum zu übersehen.

„Das ist erst der Anfang”

„Ich stehe erst am Anfang“, sagt Kristine. Sie hat an der Erstellung von Inhalten für ihre neue Website und ihre soziale Präsenz gearbeitet. „Der Anfang war hart. Ich musste viel lesen, schreiben und mit der Stadtverwaltung telefonieren, um alles in die Wege zu leiten." Aber durch das von der Citi Foundation finanzierte Business-Trainingsprogramm des International Rescue Committee war sie in der Lage, den Papierkram zu bewältigen und mit den richtigen Leuten in Kontakt zu treten.

Das dreimonatige IRC-Programm führte sie durch den Prozess der Erstellung ihres eigenen Geschäftsplans und gab ihr das Rüstzeug, um als Geschäftsinhaberin erfolgreich zu sein. Kristine profitierte auch vom IRC-Mentoring, das ihr Selbstvertrauen stärkte und sie bei den bürokratischen Prozessen rund um die Gründung ihres Kleinunternehmens unterstützte

„Ich habe schon viel erreicht. Und das ist erst der Anfang.“

Große Träume

Für die Zukunft hofft Kristine, ihr Geschäft über Socken hinaus zu erweitern. „Ich mache es, aber ich mache es langsam.“ 

Die Familie hofft, ein Haus mit Garten und Platz zum Spielen für ihre Kinder zu ermöglichen, damit sie mehr Platz für sich und Gartenfeste haben.

Kristine ist stolz auf sich und ihre neuen Errungenschaften haben ihr die Motivation gegeben, noch größere Träume anzustreben.
Foto: Lena Mucha/IRC

 

Vor allem möchte sie sicherstellen, dass ihre Kinder eine gute Ausbildung erhalten und dass sie weiterhin für sie sorgen kann. „Das ist unser großer Traum hier in Deutschland“, sagt sie mit einem Lächeln.

Unsere Arbeit in Deutschland

Seit 2016 arbeitet IRC in Deutschland in den Bereichen Bildung, Schutz und Teilhabe sowie Beruf und Orientierung. Die Programme werden bundesweit durchgeführt und gemeinsam mit zahlreichen Organisationen, wie der Citi Foundation, und Partnern aus den Bereichen Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft umgesetzt.

Neuzugewanderte und geflüchtete Menschen, die nach Deutschland kommen, bringen eine Vielzahl an Fähigkeiten, individuellen Stärken und Hoffnungen mit. Sie zu fördern, ist Ziel von IRC Deutschland. Die Programmarbeit findet in allen 16 Bundesländern statt und wird von den IRC Deutschland Büros in Berlin und Bonn gesteuert.

Mehr erfahren

Unser Programm „Resilient Futures”, das von der Citi Foundation unterstützt wird, bietet jungen Unternehmer*innen in Deutschland, Griechenland, Kamerun, Nigeria, Libanon, Jordanien und Mexiko die Chance, ihr Unternehmen aufzubauen und ihr volles Potenzial auszuschöpfen. In Deutschland wird das Programm vom Ausbildungsring Ausländischer Unternehmen e.V. (AAU e.V.) umgesetzt. Dabei werden Selbständige mit ausländischer Staatsangehörigkeit unterstützt, Ausbildungsplätze zu schaffen und bereitzustellen.