Am Montag, den 6. Februar 2023, wurden bei einem Erdbeben der Stärke 7,8 im Süden der Türkei, etwa 80 km von der syrischen Grenze entfernt, mehrere Tausende Menschen getötet und Zehntausende weitere verletzt. Seit dem Erdbeben gab es 317 Nachbeben, das stärkste hatte eine Stärke von 7,5 - was zu weiteren Schäden führte.

Nur zwei Wochen später, am 20. Februar, erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,3 die Provinz Hatay im Süden der Türkei. Die Erschütterungen waren auch in Syrien, Jordanien, Libanon und Irak zu spüren. Berichten zufolge gab es weitere Gebäudeeinstürze und Todesopfer. 

Besonders betroffen sind die Menschen im Nordwesten Syriens, deren Häuser bei den Beben zerstört wurden und die durch den anhaltenden Konflikt bereits mehrfach vertrieben wurden. Bei Temperaturen weit unter dem Nullpunkt fehlt es ihnen an geeigneten Unterkünften, Nahrung und weiteren lebensnotwendigen Mitteln.

Schon vor dieser Katastrophe waren mehr als 15 Millionen Menschen in Syrien auf humanitäre Hilfe angewiesen - wobei die erforderlichen Mittel für Hilfsmaßnahmen nicht einmal zur Hälfte zur Verfügung stehen.

Wie kann ich den Betroffenen des Erdbebens helfen?

Es werden dringend finanzielle Hilfsmittel benötigt, damit die von den Erdbeben betroffenen Menschen diese Krise überleben und sich davon erholen können. IRC hat mehr als 1.000 Mitarbeiter*innen in Syrien, die unermüdlich lebensrettende Hilfe leisten. Wir werden unsere Maßnahmen ausweiten, um die betroffenen Gebiete auch in der Türkei zu unterstützen.

Spenden Sie noch heute, um uns bei der Unterstützung von Familien in der Türkei und Syrien sowie geflüchteten Familien in anderen Ländern weltweit zu helfen. 

Doppelte Wirkung: Vorübergehend werden die monatlichen Spenden verdoppelt, um die aktuelle Krise und alle Kinder und Familien zu unterstützen, die in diesem Winter dringend Hilfe benötigen.

IRC wird von den Überwachungsgremien für Wohltätigkeitsorganisationen regelmäßig mit Bestnoten für die effiziente Verwendung von Finanzmitteln und die Wirksamkeit der Arbeit ausgezeichnet. 

Wie reagiert IRC auf das Erdbeben? 

IRC hat als erste Reaktion auf die Krise 10 Partnerorganisationen, die im Nordwesten Syriens und in der Türkei im Einsatz sind, mit Soforthilfe in Form von Bargeld und wichtiger finanziellen Mitteln unterstützt.

Ein Mann bekommt in einem Lager für Vertriebene in Nordsyrien finanzielle Soforthilfe. Dort unterstützen IRC-Mitarbeiter*innen die von dem Erdbeben betroffenen Menschen.
Foto: Frontline in Focus/IRC

Zusätzlich leitet IRC eine umfassende Hilfsmaßnahme zur Unterstützung der betroffenen Gemeinschaften im Nordwesten Syriens und der Türkei ein, da der Bedarf an humanitärer Hilfe in beiden Ländern stark ansteigt.

Dazu gehört die Versorgung von Tausenden Haushalte mit Bargeld und lebenswichtigen Gütern wie Haushaltsartikel, sogenannten „Dignity Kits" wie Handtücher und Decken sowie Hygieneartikel für Frauen und Mädchen. Im Rahmen unserer Arbeit zur Unterstützung grundlegender Gesundheitsdienste in den betroffenen Gebieten setzt IRC zwei mobile Gesundheitsteams ein, die die Überlebenden behandeln und versorgen werden. Außerdem werden wir sichere Orte für Frauen und Kinder schaffen, die von der Krise betroffen sind.

„Die Menschen haben alles verloren - ihre Häuser, ihre Kinder, ihre Lebensgrundlage", sagt Hamed*, IRC-Mitarbeiter für wirtschaftliche Entwicklung in Syrien. „Die Bargeldversorgung ist einer der effektivsten Methoden, um den Menschen zu helfen, ihre dringenden Bedürfnisse zu decken und wieder auf eigenen Beinen zu stehen."

Anwohner durchsuchen die durch das Erdbeben zerstörten Trümmer von Gebäuden.
Foto: Frontline in Focus/IRC

Informieren Sie sich: Wie sind die Auswirkungen des Erdbebens in Syrien?

Das Erdbeben hat die ohnehin schon prekäre humanitäre Krise in Syrien weiter verschärft und das Land auf die IRC-Emergency Watchlist 2023 gesetzt. Der anhaltende Konflikt im Land hat das syrische Gesundheitssystem geschwächt, das auch durch einen Choleraausbruch belastet ist, sowie die Lieferung von Hilfsgütern erschwert.

„Überall sonst auf der Welt wäre dies ein Notfall", sagt Mark Kaye, IRC-Direktor für Politik, Interessenvertretung und Kommunikation für den Nahen Osten und Nordafrika.

„Was wir in Syrien erleben, ist ein Notfall im Notfall"

Das jüngste Erdbeben und die darauffolgenden Nachbeben zerstörten Tausende von Häusern in einer Region, in der bereits 2 Millionen Menschen keine geeignete Unterkunft hatten. Die Schäden verursachten auch Strom-, Internet- und Mobilfunkausfälle und unterbrachen die Gasversorgung, auf die die Menschen zum Heizen angewiesen sind.

Vor dem Erdbeben waren Ahlam* und ihre Familie aufgrund des Konflikts gezwungen, aus ihrer Heimat zu fliehen und sich in Nordsyrien in Sicherheit zu bringen. Die Region, in der viele Familien wie die von Ahlam leben, wurde durch die Erdbeben stark zerstört.
Foto: Ihsan Relief and Development/IRC

„Das Ausmaß der Zerstörung ist katastrophal", erklärt Tanya Evans, IRC-Landesdirektorin für Syrien. „Wir stehen noch ziemlich am Anfang der Hilfsmaßnahmen, dabei ist der Bedarf an humanitärer Hilfe bereits enorm.”

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Ersthelfer und Organisationen wie IRC müssen weiterhin unterstützt werden, um auf die Notsituation zu reagieren. Teilen Sie diesen Instagram-Post, um das Bewusstsein für diese Krise in der Krise in Syrien zu schärfen.

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Erfahren Sie mehr über die Auswirkungen der Erdbeben in Syrien und der Türkei.

*Namen aus Datenschutzgründen geändert.